DRACULA JAGT FRANKENSTEIN

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Dracula jagt Frankenstein
Los Monstruos del Terror | Deutschland/Italien/Spanien | 1970
IMDb, OFDb, Schnittberichte

Maleva und Kirian sind zwei Abgesandte eines fremden Planeten, die die Erde infiltrieren und für die Außerirdischen nutzbar machen sollen. Dafür bedienen sie sich der kürzlich verstorbenen Körper von Dr. Warnoff (Michael Rennie) und Frau Kerstein (Karin Dor). Mit Hilfe dieser wollen sie die Menschen mit der Wiedererweckung diversen Kreaturen wie einem Werwolf, einer Mumie, Frankensteins Monster und Dracula niederringen. Doch Inspector Tobermann (Craig Hill) ist den Fieslingen schon auf der Spur.

Meinung:
Unter dem Franco-Regime war der Horrorfilm in Spanien de facto nicht existent. Während England gerade seinen Horror-Höhepunkt erreichte, und Italien sich gerade zu diesem aufschwang, lag das Genre auf der iberischen Halbinsel quasi brach. Doch dann kann ein Mann namens Jacinto Molina Álvarez des Weges und drehte auf einige Faust (und mit Geldgebern aus ganz Europa) den Monster-Reißer DIE VAMPIRE DES DR. DRACULA. In diesem Film spielte Molina auch gleich selber die Rolle des Werwolfs und verwendete dafür das Pseudonym Paul Naschy. Unter diesem Namen sollte er sich dann in den Folgejahren zur zentralen Figur des nun entstehenden spanischen Horrorfilms emporschwingen. Auch bei DRACULA JAGT FRANKENSTEIN war Naschy dann wieder sowohl als Drehbuchautor, als auch als Werwolf mit von der Partie und wirkte so unter der Regie von Hugo Fregonese und Tulio Demicheli in einem weiteren verquerten Horror-Flick mit.

Typ: Also, die hatte wieder einen Mini an, da konnte man glatt das Höschen sehen!

Die oben erwähnten zwei Regisseure mussten sich den Regiestuhl dann noch mit Eberhard Meichsner teilen, so dass sage und schreibe drei Regisseure an diesem Werk rumschusterten. Das macht sich dann auch sehr schnell bemerkbar, ist doch sowas wie ein roter Faden weit und breit nicht zu erkennen. Szene reiht sich an Szene, einen Zusammenhang zu kreieren fällt dem Zuschauer dabei aber sehr schwer; zu unübersichtlich kommt das Gezeigte dar. Das ist schade, denn die einzelnen Szenen können durchaus überzeugen. Sowohl das Hauptquartier der Dr. Warnoff, als auch Münchens kleine Gassen werden schick eingefangen, und schaffen eine ordentliche Atmosphäre. Auch der Cast macht seine Arbeit ordentlich. Neben dem schon erwähnten Paul Naschy kann vor allem Michael Rennie – der mit DER TAG AN DEM DIE ERDE STILLSTAND von 1951 zu Weltruhm gelangte – als finsterer Dr. Warnoff überzeugen.

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Der nette Cast und das schöne Set kämpfen dann aber nicht nur mit den drei Regisseuren, sondern auch mit dem wirren Drehbuch. Es gibt kaum Zusammenhänge, die Motivation der Außerirdischen bleibt verborgen (zumal sie gar keinen Anstalten machen, irgendwas oder irgendwen zu erobern) und die Nachforschungen des Inspectors sind auch mehr als fragwürdig. Hier wird schnell deutlich, dass man einfach mit allen Mittels die vier Monster in den Film zwingen wollte; die Frage was die dann machen, und ob das Ganze so Sinn ergibt steht dabei frühestens an zweiter Stelle. Das hat dann aber den Vorteil, dass ein guter Teil der Spielzeit damit zugebracht wird, die verschiedenen Kreaturen über die Leinwand zu scheuchen. Dass ist zwar nicht immer hochklassig, kann aber unterhalten, zumal die Kostüme überwiegend hübsch anzusehen sind. Insbesondere die Werwolf-Verwandlungen sind in Anbetracht des Budgets durchaus gelungen.
Alles in allem stellt der Streifen einen netten Monster-Flick dar, der für die Entwicklung des spanischen Horrorfilms mit Sicherheit nicht maßgeblich war, aber doch allemal erwähnenswert ist. Naschy konsolidiert sich hier als Horror-Fachmann, auch wenn die drei Regisseure das – zweifelsohne auch sehr wirre – Drehbuch äußerst unübersichtlich auf das Zelluloid bringen. Unterhaltsam ist das Monster-Gekloppe trotzdem allemal.

Netter Monster-Flick, dem aufgrund von Drehbuchschwächen und Regie-Wirrwarr höhere Weihen versagt bleiben.

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