DIE UNGLAUBLICHE REISE IN EINEM VERRÜCKTEN FLUGZEUG

Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug
Airplane! | USA | 1980
IMDb, OFDb, Schnittberichte

1. Auch hier gilt mal wieder eine alte Regel des Filmwesens, der zufolge jedes Genre nach seiner inhaltlichen Erschöpfung zu seiner eigenen Parodie werden muss. Läuteten AIRPORT (1970) und seine Nachfolger das goldene Zeitalter des (Luftfahrt-)Katastrophenfilms ein, liefern Jim Abrahams sowie David und Jerry Zucker ein Jahrzehnt später dessen Abgesang – was natürlich nichts bedeuten soll, dass der Direct-to-Video-Markt nicht weiterhin regelmäßig mit Epigonen dieser Filme beglückt wird. Das ZAZ-Trio hatte sich mittels der Drehbucharbeit für John Landis‘ KENTUCKY FRIED MOVIE (1977) qualifiziert und von Paramount Pictures 3,5 Millionen US-Dollar an Budget erhalten.

2. Ein Großteil des Budgets floss wohl in die namhafte Besetzung des Films. Größen wie Lloyd Bridges, Leslie Nielsen und Peter Graves wollen überzeugt werden, an einem Debütprojekt mitzuwirken; zumal einem derart albernen. Aber sie sind es, die dem Film das nötige Gegengewicht zu den zahllosen vordergründigen Gags verleihen. Denn diese drei Herren tragen ihre Rollen – ungeachtet irrwitzigster Dialoge – mit ungebrochenem Ernst vor. Sie persiflieren die unzähligen prototypischen Charaktere des Katastrophenfilms und der US-amerikanischen TV-Landschaft – und bisweilen sogar sich selbst. Zumindest Bridges und Nielsen spielten zeitweise genau die Typen, die sie hier nun gnadenlos überzeichnen.

3. Dem gegenüber steht ein umfangreiches Potpourri an Slapstick und Wortspielen (letztere funktionieren im Originalton naturgemäß besser). Diese pendeln zwischen toll und flach, einiges wirkt heute einfach überkommen. In Verbindung mit dem erwähnten Ernst entsteht aber ein gelungenes Gleichgewicht. Freunde des unbekümmerten Humors der 80er Jahre werden auf jeden Fall ihre Freude haben – solange sie von der Story nicht mehr erwarten als bloßer Rahmen zu sein.

4. Auch formal geben sich ZAZ ganz der Übertreibung hin. Wenn es dramatische Klänge braucht, dann dröhnen die Posaunen, wenn es romantisch wird, trieft des Schmalz aus den Lautsprechern. Bei (den unzähligen) Rückblenden verschwimmt das Bild und die Kamera schwenkt ständig nutzlos umher. Der Film ist eben eine Übertreibung – auf allen Ebenen.

3 Antworten zu “DIE UNGLAUBLICHE REISE IN EINEM VERRÜCKTEN FLUGZEUG

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