THE EXPENDABLES 3

The Expendables 3
The Expendables 3 | Bulgarien/Frankreich/USA | 2014
IMDb, OFDb, Schnittberichte

„Die Zukunft gehört nicht uns – unsere Zeit ist vorbei.“ Diese weisen Worte teilt Sly in der Rolle des Barney Ross seinen Kumpels in deren Stammkneipe mit und will seinen alten Freund und nun ärgsten Widersacher Conrad Stonebanks (nun mischt als auch Mel Gibson mit) alleine stellen. Dann überlegt es sich der in den letzten beiden Filmen stets so herzensgute Barney aber anders und engagiert vier gesichtslose Neulinge (Ronda Rousey, Glen Powell, Victor Ortiz und Robert Davi, deren Rollen allesamt keinen Nachnamen verdient haben), die er in der Schlacht gegen Conrad zu verheizen gedenkt. Doch da die Nachwuchs-Söldner allesamt nur mit modernem Schnickschnack (und Rousey natürlich mit Stöckelschuhen) hantieren, müssen am Ende doch wieder die alten Herren ran – quod erat demonstrandum.

Das ist selbst für einen Teil der EXPENDABLES-Reihe eine extrem dünne Storyline. Die innerhalb von zehn Minuten mittels vierer Kurzbesuche vorgestellten Neuen (Ronda Rousey skurriler Security-Job im Mini und auf High-Heels ist ein Graus, die Kletter-Fallschirm-Darbietung nicht minder) dienen nämlich vor allem dazu, die von Lundgren, Statham und Co. missbilligte moderne Technik einzuführen. Da wird geschlichen, gehackt, sich abgeseilt und mit Drohnen hantiert – alles von Regisseur Patrick Hughes, dessen Debüt RED HILL (2010) Stallone zum Engagement bewegte, mit uninspirierter Inszenierung dargeboten. Immerhin „enthüllen“ die vier Barney Ross‘ dunkle Seite, da er ihren möglichen Tod zumindest einzukalkulieren scheint. Zur Enttarnung dieses Wesenszuges hätte allerdings auch Mel Gibson genügt, der in der irgendwie nicht ganz passenden Rolle des menschenverachtenden Schurken dafür sorgt, dass Barney seine guten Sitten vergisst.

Da das Ensemble natürlich mal wieder erweitert werden muss, darf dieses Mal neben Gibson auch Harrison Ford mitwirken, der Bruce Willis als CIA-Obermotz ersetzt und Wesley Snipes, der die Truppe der Guten verstärkt. Fallen Snipes‘ Gags dabei noch leidlich lustig aus, vergreift sich Antonio Banderas als Galgo völlig im Ton. Wild kaspernd und dauerquatschend raubt er den übrigen Protagonisten und den Zuschauenden gleichermaßen den Nerv. Das ist weder lustig noch augenzwinkernd – das ist einfach nervig.

Das Finale besteht natürlich mal wieder aus ewiglangem Rumgeballer, wobei die über ein Dutzend Beteiligten mittlerweile dafür sorgen, dass es schwerfällt, noch zu begreifen, wer da eigentlich gerade was macht. Ist aber auch egal, denn irgendwann steht Sly natürlich dem Bösen gegenüber, der ihn der lieben Männlichkeit halber zum Faustkampf auffordert, den Sly dann natürlich (mehr oder minder) gewinnt. Der Höhe- respektive Tiefpunkt: Die von CIA-Ford geforderte Verhandlung vor dem UN-Gerichtshof für Menschenrechte nimmt Stallone einfach in die eigenen Hände, indem er Stonebanks erschießt und anschließend ein flapsiges „Ich bin Den Haag“ von sich gibt. So schließt der Streifen mit etwas Institutionen-Gebashe, denn der Subtext, dass man vor Gericht eh viel zu milde mit den bösen Buben umgeht, ist unüberhörbar. Gruselig.


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