
Batman & Robin
Batman & Robin | Großbritannien/USA | 1997
IMDb, OFDb, Schnittberichte
Joel Schumachers BATMAN FOREVER (1995) war trotz seiner offenkundigen Schwächen ein passabler Erfolg an den Kinokassen. Also setzt der Nachfolger BATMAN & ROBIN zwei Jahre später in frappierender Weise auf das gleiche Konzept: Die Expositionen inklusive orchestralen Klängen, Kostüme-Schnittgewitter und Essensbemerkungen Alfreds gleichen sich vollkommen und auch die charakterliche Konstellation kommt einem bekannt vor; zwei Antagonisten arbeiten mal zusammen, mal gegeneinander daran, Gotham zu bedrohen, während Bruce Wayne (nun George Clooney) familiäre Angelegenheiten (dieses Mal Stress mit Robin und Verwirrungen mit Alfreds Nichte Barbara (Alicia Silverstone)) zu bestehen hat. Am Ende werden private Probleme und schurkische Bedrohungen gleichermaßen durch den Einsatz diverser Gadgets (wie der Bat-Kreditkarte) und Onelinern gelöst. Letztere nehmen dabei derart Überhand (Arnold Schwarzenegger als Freeze spricht keine zwei Sätze in Folge), dass selbst ein Comicschöpfer für mehr Inhalt plädieren würde. Zusammen mit der wendungsarmen und blassen Storyline ist es wahrlich leicht, den allgemein anerkannten Status des Films als schlechteste BATMAN-Kinoverfilmung zu belegen.
Auf der Habenseite steht zumindest eine recht unterhaltsame Uma Thurman als Poison Ivy. Im Gegensatz zu den ausschließlich auf das erotische Interesse der Helden zählenden Frauenfiguren des Vorgängers darf Ivy einen eigenen Plan verfolgen und Männer mittels Pheromonen manipulieren. Zudem ist Muskelpakt Bane ihr Gehilfe. Ebenfalls positiv zu vermerken ist die Gestaltung Gothams, das zwar erneut sehr bunt ausfällt, aber immer wieder mit einfallsreichen Sets und stimmigen Panoramen aufwarten kann. Das CGI ergänzt die Handwerkskunst dezent und innerhalb der Kulissen inszeniert Schumacher bisweilen gar Musical-ähnliche Sequenzen. Zusammen mit Elliot Goldenthals Score fühlt man sich bisweilen an die Filme Baz Luhrmanns erinnert. Der Friedenschluss zwischen Batman und Freeze, die am Ende gegenseitig ihre Lieben retten, mag auf geteilte Meinungen stoßen – ich finde das angenehm unkonventionell.
Natürlich machen die Erwähnungen des kurzen zweiten Absatzes BATMAN & ROBIN trotzdem nicht zu einem guten Film, aber sie bei der Sichtung im Auge zu behalten wird einem selbige sicherlich nicht verderben.