Die nackte Kanone
The Naked Gun: From the Files of Police Squad! | USA | 1988
IMDb, OFDb, Schnittberichte
1. Bereits zwei Jahre nach seinem ersten großen Erfolg DIE UNGLAUBLICHE REISE IN EINEM VERRÜCKTEN FLUGZEUG (1980) erprobte das Trio aus David und Jerry Zucker sowie Jim Abrahams mit der sechsteiligen TV-Serie DIE NACKTE PISTOLE das Konzept der Copfilm-Parodie. Da die ZAZ-Combo aber noch andere Ideen im Schreibtisch liegen hatte (unter anderem die Erfolge TOP SECRET! (1984) und DIE UNGLAUBLICHE ENTFÜHRUNG DER MRS. STONE (1986)), sollte es erst 1988 zum Spielfilmdebüt des bereits in der Serie auftretenden Gesetzeshüters Frank Drebbin kommen.
2. DIE NACKTE KANONE stützt sich vor allem auf den US-amerikanischen Copfilm der 40er bis 70er Jahre: Ein einsamer Bulle arbeitet an einem kniffligen Fall, stößt auf eine bezaubernde Frau und schlägt sich mit den Granden der Unterwelt rum. Kommentare aus dem Off erinnern an den Film Noir, die Verwobenheit von Bösewichtern und Gesellschaft an die düstere Perspektive eines New Hollywood. Auf dieser Grundlage eröffnet sich ein weites Spielfeld von Zielen, auf das die Herren ZAZ mit ihrem bekannten Mix aus Slapstick, Klamauk, Wortwitzen und Referenzen feuern können.
3. Und diese Mixtur gelingt ihnen in diesem Fall ausnehmend gut. Zeichneten sich ihre früheren Werke (vielleicht bedingt durch die Theaterherkunft der drei) stets durch eine recht episodische Struktur aus, die einzelnen Gags lose aneinandergefügt, ist DIE NACKTE KANONE ein Film aus einem Guss. Er erzählt eine konsistente Geschichte und schafft es trotzdem, jede Szene bis zum Bersten mit Albernheiten zu füllen. Die bleiben natürlich weiterhin Geschmackssache (und dürften Erstbetrachtenden mit heutigen Sehgewohnheiten wohl missfallen), aber die grandiose Art, wie sie zu einem Gesamtwerk gefügt wurden, spielt auch heute noch in der obersten Liga mit.
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