ESCAPE PLAN – ENTKOMMEN ODER STERBEN

Escape Plan – Entkommen oder Sterben
Escape Plan | USA | 2013
IMDb, OFDb, Schnittberichte

1. Stallone und Schwarzenegger. Gemeinsam. Was in den 80ern noch undenkbar schien, wurde in THE EXPENDABLES (2010) und THE EXPENDABLES 2 (2012) getestet und vom schwedischen Regisseur Mikael Håfström, dessen ZIMMER 1408 (2007) ja durchaus einen Platz in meinem Herzen hat, dann mit den Gefängnis-Actioner ESCAPE PLAN umgesetzt. Stallone gibt den altklugen Profi-Ausbrecher, der mit dem Fliehen eigentlich seine Brötchen verdient, nun aber vor lebensbedrohliche Herausforderungen gestellt wird; Schwarzenegger den mysteriösen Insassen, der gleichermaßen einsteckt und mit den Augen zwinkert. Als Duo sind die Heroen dann allen Fährnissen gewachsen; die Story bietet zwar Wendung um Wendung auf, bleibt letztlich aber sehr gradlinig und erwartbar. Es geht halt raus aus dem Knast.

2. Es wäre einfach, den beiden Hauptrollen altersmüdes Gestrample vorzuwerfen – aber eigentlich machen sie ihre Sache recht ordentlich. Beide nehmen eine durchaus ironische Distanz ein und spielen die alternden Haudegen mit Ruhe und Humor. Es gibt Action, ja, aber niemand ist hier der überlebensgroße Superheld. So wirkt es fast schon parodisch, wenn Arnie am Ende doch noch mit riesigem MG unterm Arm in die Menge ballert. Nein, Håfström versucht nicht, die beiden an ihre alten Action-Superlative anknüpfen zu lassen, er inszeniert sie vielmehr angemessen neu. Glücklicherweise spart er sich auch überwiegend unnötige Anspielungen und Zitate, eine Fähigkeit, die in den letzten Jahren viel zu wenige Filmemacher zeigen. Nur in seltenen Momenten wird dann doch die ehemalige Fehde der beiden referiert („So clever schaust du gar nicht aus“ – „Du auch nicht“).

3. Der Film ist erstaunlich unspektakulär. Håfström nutzt zwar digitale Darstellungen, die Slys Erläuterungen illustrieren, er bietet ein paar vergleichsweise harte Schlägereien auf und schmückt den Knast mit gläsernen Zellen auf Podesten – letztlich sieht ESCAPE PLAN aber geradezu bieder aus. Hinter dem Film steht keines der großen Studios, die 50 Millionen US-Dollar an Budget gingen vermutlich zu guten Teilen für die Gagen drauf (neben Arnie und Sly mussten auch Sam Neill, Vinnie Jones, Vincent D’Onofrio und 50 Cent bezahlt werden). Ich denke aber, dass das dem Streifen guttut. Zu viel Schnickschnack und Explosionen hätten nur die Verlockung gesteigert, mit ihrer Hilfe Schauwerte generieren zu wollen. Dann lieber die Herren Schwarzenegger und Stallone. Danke.

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