GOLDRAUSCH

Goldrausch
The Gold Rush | USA | 1925
IMDb, OFDb, Schnittberichte

1. Obwohl ich ja auch DIE NÄCHTE EINER SCHÖNEN FRAU (1923), Chaplins erste Arbeit für United Artists, sehr gefeiert habe, muss man doch sagen, dass sich mit dem darauffolgenden GOLDRAUSCH zeigt, wo des Charlies wahre Qualitäten liegen. Sein Tramp funktioniert über Spielfilmlänge hinweg grandios, auch wenn die recht episodische Handlung hier als Trittleiter funktioniert. Das Timing (die Hütte im Wind!) ist perfekt und die emotionalen Brechungen (die einsame Silvesternacht!) trefflich eingesetzt. Diese Mischung aus Slapstick und Gefühlen ist schlicht genial.

2. Der Film prangert den Materialismus des gold rush überaus deutlich an. Unmittelbar hinter den Gags wird die menschliche Kälte dieser Zeit deutlich. Männer kippen im Treck einfach tot um, selbst Leidensgenossen gehen sich an die Wäsche und um dieses Elend herum bildet sich eine Gesellschaft von Trinkern und Damen, die ihr Glück zu machen versuchen. Es ist Chaplin folglich noch höher anzurechnen, dass er all diese düsteren Beobachtungen in ein solch humorvolles Äußeres verpackt.

3. Der Film ist toll getrickst. Abgesehen vom teils überdeutlich erkennbaren Sand, der den Schnee stellenweise ersetzt, gibt es tolle Effektkunst zu sehen. Die Kulissen bei der Wanderung zu Beginn sind klasse, der Schneesturm sieht toll aus und das Finale mit der davonfliegenden Holzhütte begeistert völlig. Und auch wenn der Brötchentanz und das Stiefelessen kaum als Trickeffekte zu bezeichnen sind, so runden sie das Ganze doch vorzüglich ab.

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