Beverly Hills Cop II
Beverly Hills Cop II | USA | 1987
IMDb, OFDb, Schnittberichte
Nachdem Captain Andrew Bogomil (Ronny Cox) von unbekannten Unholden angeschossen wird, verschlägt es den Detroiter Cop Axel Foley (Eddie Murphy) ein zweites Mal nach Los Angeles. Zusammen mit seinen alten Freunden Billy Rosewood (Judge Reinhold) und John Taggart (John Ashton) begibt sich Foley dann auf die Suche nach den Unholden und stößt dabei schnell auf eine Verbrechensserie die in der Auswahl ihrer Ziele dem Alphabet folgt.
Nach dem beeindruckenden Erfolg von BEVERLY HILLS COP – ICH LÖS‘ DEN FALL AUF JEDEN FALL (1984) wollte man im Hause Paramount Pictures eigentlich eine sich anschließende TV-Serie in Auftrag geben, doch Hauptdarsteller Eddie Murphy stellte sich – wohl in dem Willen, seine Spielfilmkarriere nicht durch ein Fernsehengagement beeinträchtigen zu lassen – gegen dieses Konzept. Auch der Idee der Produzenten Jerry Bruckheimer und Don Simpson, eine Fortsetzung in Europa anzusiedeln, widersprach der mittlerweile zum Star avancierte Murphy, sodass schließlich klar wurde, dass es eine Fortsetzung nur geben würde, wenn sich diese eng an das Original anlehnte. Aber in Anbetracht der potenziellen Einnahmen konnte diese Einschränkung die Produktion von BEVERLY HILLS COP II nicht aufhalten und so engagierten Simpson und Bruckheimer den ein Jahr zuvor durch TOP GUN – SIE FÜRCHTEN WEDER TOD NOCH TEUFEL bekannt gewordenen Regisseur Tony Scott, verdoppelten das Budget (auf durchaus beachtliche 28 Millionen US-Dollar) und drehten den Film erneut samt und sämtlich in Los Angeles und Umgebung.
Axel: Ich bin hier um den Pool sauber zu machen.
Sekretärin: Ihr Name?
Axel: Poolreiniger.
Und bereits nach recht kurzer Spielzeit zeigt sich, dass Murphys klare Vorgaben dafür sorgen, dass der Streifen seinem Vorgänger sehr ähnlich ausfällt. Die bekannte Mixtur aus Action und Komik wird hier konsequent beibehalten respektive ausgebaut. Die Wortkanonaden kommen noch gewaltiger und schneller daher und lassen den Hauptcharakter noch gewagtere Situationen unbeschadet überstehen. Erneut dreht sich alles um Axel und Sequenzen, in denen selbiger nicht zu sehen ist, muss man wieder mal mit der Lupe suchen.
Gleiches gilt für die Actionszenen, die dank des erhöhten Budgets ebenfalls eine Schippe drauflegen. Nicht unbedingt zahlreicher, dafür aber deutlich umfangreicher fallen diese aus, was sich vor allem in der im Gegensatz zum ersten Teil sehr gelungenen finalen Schießerei zeigt. Aber auch zuvor gibt es mit diversen Ballereien und Verfolgungsjagden einiges an schwungvollen Schauwerten zu genießen. Allein, so gelungen die Verquickung dieser beiden Elemente auch sein mag, es stellt sich doch irgendwann ein gewisser Abnutzungseffekt ein. Die meisten Darbietungen hat man eben im Vorgänger in anderer Variation schon gesehen, wirkliche Neuerungen bleiben Mangelware.
Lutz: Und Sie beide, habe ich Sie nicht mit sofortiger Wirkung zur Verkehrspolizei versetzt?
Taggart: Eigentlich Sir, ist das hier ein Fall für die Verkehrspolizei.
Lutz: Eigentlich Taggart, sind Sie ein verdammter Vollidiot!
Dafür versteht es Tony Scott, die strahlende Metropole an der Westküste bravourös in Szene zu setzen. Die sonnendurchfluteten Alleen, die prunkvollen Bauten sowie die weitläufige Umgebung kommen formvollendet zur Geltung und machen in Verbindung mit der wieder perfekt gewählten Musik einen großen Teil der Schauwerte des Films aus. Neben Harold Faltermeyers (fast schon zu) omnipräsenten Titelthema Axel F ist es dieses Mal Bob Segers Song Shakedown der dem Streifen eine Oscar-Nominierung einbrachte. Und auch zahlreiche der übrigen Auszeichnungen beziehen sich auf den Soundtrack, der mal wieder dafür sorgt, dass der Film ein tolles Zeugnis seiner Zeit darstellt.
Obwohl erneut Danilo Bach und Daniel Petrie Jr. das Drehbuch schrieben, fällt die Storyline leider deutlich unübersichtlicher aus, als noch drei Jahre zuvor. Die Jagd nach dem Alphabetkiller bleibt somit lange Zeit äußerst vage, die schlussendliche Auflösung mit unvermittelt aufgedeckter Waffenschieberei wirkt äußerst konstruiert. Aber wie erwähnt tritt die Story hier ohnehin hinter Hauptrolle Eddie Murphy zurück. Der bietet als Axel Foley erneut bekannte Qualitäten auf und auch John Ashton und Judge Reinhold geben ihre Rollen Taggart und Rosewood in altbekannter Form. Letzter darf sich dabei ein wenig mehr in Richtung Actionheld entwickeln und als solcher natürlich auch Filmplakate der Actiongröße Sylvester Stallone an seinen Wänden aufhängen. Jener sollte bekanntermaßen ursprünglich die Hauptrolle im Franchise übernehmen, was jedoch letztlich an Kostenfragen scheiterte. Stattdessen gibt es dann Stallones damalige Gattin Brigitte Nielsen zu sehen, die als Antagonisten Karla Fry jedoch weitestgehend blass bleibt. Gleiches gilt leider auch für Jürgen Prochnow als Maxwell Dent, der schlicht zu wenig Screentime erhält, um sein Können zu zeigen.
Bogumil: Und Axel, halten sie die Ohren steif!
Axel: Oh ja, nicht nur das!
BEVERLY HILLS COP II wird so letztlich zu einem Film, der einfach nur mehr vom bereits Bekannten liefert – das aber auf hohem Niveau. Es gibt nichts Neues zu sehen, aber dafür mehr von dem, was den Vorgänger zu einem so großen Erfolg machte. Scotts Fortsetzung spielte zwar weltweit nur noch 300 Millionen US-Dollar ein, kann somit aber trotzdem als Erfolg bezeichnet werden; auch wenn Paramount Pictures dieses Mal keine Fortsetzung mehr anstrebte. 1994 sollte mit BEVERLY HILLS COP III zwar trotzdem eine solche folgen, aber diese hatte es dann eher zum Ziel, die mittlerweile etwas stagnierende Karriere Murphys wieder in Schwung zu bringen.
Obwohl der Streifen quasi nichts Neues zu bieten vermag, exerziert Tony Scott die Kompetenzen des Vorgängers doch erneut gekonnt durch. So entsteht eine höchst schmissige Actionkomödie, der die Frische des Originals allerdings ein wenig abgeht.
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