JURASSIC PARK III

Jurassic Park III
Jurassic Park III | USA | 2001
IMDb, OFDb, Schnittberichte

Das Ehepaar Paul (William H. Macy) und Amanda (Téa Leoni) Kirby bewegt den Paläontologen Dr. Alan Grant (Sam Neill) dazu, es als Führer bei einem Rundflug über die Isla Sorna, die Insel auf der wenige Jahre zuvor noch Dinosaurier gezüchtet wurden, zu begleiten. Doch wider Erwarten landet das Flugzeug auf der Insel und nach kurzer Zeit wird das wahre Anliegen der Kirbys offenbar: sie wollen ihren seit einigen Wochen vermissten Sohnemann Eric (Trevor Morgan) wiederfinden, der irgendwo auf der vor Dinos nur so wimmelnden Insel abhandengekommen ist.

Schon als JURASSIC PARK (1993) einschlug wie eine Bombe, wurde der Regisseur Joe Johnston dessen gewahr und wandte sich mit dem Wunsch an Steven Spielberg, eine Fortsetzung zum Dino-Reißer zu drehen. Letztlich hielt ihn jedoch die Arbeit an JUMANJI (1995) davon ab und Spielberg nahm ein weiteres Mal selber auf dem Regiestuhl Platz. Und auch VERGESSENE WELT – JURASSIC PARK (1997) stellte sich mit einem Einspielergebnis von guten 600 Millionen US-Dollar (der Erstling brachte es noch auf gute 900 Millionen) einen veritablen Erfolg dar, sodass Spielberg und Johnston sich ein paar Jahre später dann doch noch zu einer Kooperation zusammenfinden konnten, um den Fans auch noch einen dritten Film zu bescheren.

Dr. Grant: Egal was Sie tun, Sie werden diese Insel sowieso nicht lebend verlassen.

Während sich Spielberg dabei allerdings aus dem aktiven Geschäft zurückzog und sich stattdessen auf den Posten des Produzenten beschränkte, verließ der bisherigen Drehbuchautor und Verfasser der Romanvorlagen, Michael Crichton, das Boot gänzlich. Stattdessen kümmerten sich die drei Herren Peter Buchman, Alexander Payne und Jim Taylor und die Arbeit am Skript, was jedoch mitnichten bedeuten sollte, dass Crichtons umfassende Dino-Ideen nicht mehr genutzt würden. Vielmehr entstammen die meisten im Film verwendeten Handlungsstränge dem ursprünglichen Roman DinoPark (Originaltitel: Jurassic Park), sodass immer noch eine Menge Crichton im Endprodukt steckt. Die Wildwasserfahrt und der Vogelkäfig stammen unmittelbar aus dem erwähnten Buch und somit verlässt der Streifen die ausgetretenen Pfade deutlich weniger, als es die Umbesetzungen im Stab eventuell vermuten lassen.

So sieht sich der Zuschauer in der Exposition mal wieder damit konfrontiert, wie es ein paar unschuldige Protagonisten auf eine von Sauriern bevölkerte Insel verschlägt. Während es in VERGESSENE WELT – JURASSIC PARK mit Jeff Goldblum der zynische Chaostheoretiker Ian Malcolm war, der auf die Isla Sorna, die Aufzuchtinsel neben der ursprünglichen JURASSIC PARK-Insel (namentlich Isla Nublar), geschickt wurde, darf dieses Mal mit Sam Neill (in der Rolle des Dr. Alan Grant) die zweite männliche Hauptrolle des Erstlings ran. Doch während die beiden 1993 – trotz schwacher Charakterzeichnung – noch zwei gegensätzliche Figuren darstellten, übernimmt Dr. Grant nun gänzlich das Verhalten von Dr. Malcolm. Zynisch und über den Dingen stehend plappert sich der Paläontologe über die Insel und spart dabei nie mit flotten Onelinern.

Dr. Grant: Umgekehrter Darwinismus, die Dummheit überlebt. Tolle Aussichten!

Ergänzt wird der Cast dann von William H. Macy, der sich mit Erfolgen wie FARGO (1996) oder BOOGIE NIGHTS (1997) völlig zurecht einen guten Ruf erarbeitet hatte, als feigem aber herzensgutem Papi Paul und Téa Leoni als dessen reichlich belangloser Gattin Amanda. Als deren beider Sohnemann Eric darf Trevor Morgan fungieren und mit Laura Dern (im Übrigen die Tochter des supercoolen Schauspielerpärchens Diane Ladd und Bruce Dern, die damals bei den Dreharbeiten zu Roger Cormans Biker-Hit DIE WILDEN ENGEL (1966) ihre Liebe entdeckten) gibt es in einer Nebenrolle Dr. Ellie Sattler noch eine weitere Darstellerin aus JURASSIC PARK zu sehen.
Letztendlich sind all diese Gesichter aber gänzlich austauschbar, denn es sind ein weiteres Mal die Dinos und die sie umgebenden Trickeffekte, die hier die Hauptrollen besetzten. Der T-Rex erhält Konkurrenz in Form des Spinosaurus, denn auch riesige Killerechsen nutzen sich mit der Zeit ab. Dazu kommen wie bereits angedeutet ein paar Flugechsen und die Raptoren erhalten – beruhend auf aktuellsten Forschungsergebnissen des Jahres 2000 – die Fähigkeit, versiert miteinander zu kommunizieren. Damit dann auch genug der Neuerungen, denn schließlich sollte hier kein allzu großes Risiko eingegangen werden.

Nicht nur wegen der wieder einmal gelungenen Trickeffekte und der zwar von Don Davis statt John Williams arrangierten, allergrößtenteils aber dem Erstling entstammenden Musik erweckt der Film noch mehr als sein Vorgänger den Eindruck, sich damit abgefunden zu haben, dass der Zuschauer genau weiß, was ihn erwartet. Daran ändert auch der Umstand nichts, dass in der ersten Einstellung der Nebel verdeckt, wer hier eigentlich das Boot und dessen Besetzung dahinrafft. Wieder einmal weiß der Betrachter genau, was kommen wird und nur einige Details vermögen da noch zu überraschen; zu eingefahren, zu festgelegt sind sie Schienen, auf denen dieses Dino-Vehikel rollt.

Dr. Grant: Einige der schlimmsten Dinge, die man sich überhaupt vorstellen kann, sind in bester Absicht getan worden.

Dass der Film trotzdem einigermaßen ordentlich zu unterhalten vermag liegt vor allem darin begründet, dass das Konzept, welches hier zum dritten Mal quasi variationslos dargebotenen wird, schlicht und einfach ein gutes ist. Die Flucht vor mächtigen Echsen gepaart mit etwas oberflächlicher Emotion und gelungener Tricktechnik reicht eben aus, um passable Filmunterhaltung zu gewährleisten. Und so schießt der Streifen zwar wahrlich keine Flugsaurier vom Himmel, wird aber eingefleischten Dino-Fans gänzlich zur Freude gereichen. 360 Millionen US-Dollar an weltweitem Einspielergebnis bestätigten das, sorgten in Relation zu den Einnahmen der Vorgänger jedoch gleichzeitig dafür, dass nach dem dritten Ausflug auf die Inseln Sorna und Nublar erstmal Schluss mit dergleichen Abenteuer war.

Gerade weil der Streifen gar nicht versucht, irgendetwas Eigenständiges anzubieten, kann er durchaus passabel unterhalten. Der Zuschauer weiß genau, was er bekommt und der Film schippert ohne Überraschungen – aber auch ohne Längen – seinem unspektakulären Finale entgegen; ohne dabei jemandem wehzutun.

3 Antworten zu “JURASSIC PARK III

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