BORN TO RIDE

Born to Ride
Born to Ride | USA | 2010
IMDb, OFDb, Schnittberichte

Mike (Casper Van Dien) will mit seinem Kumpel Alex (Patrick Muldoon) zum großen Bikertreffen nach Sturgis fahren, doch zahllose Zwischenfälle zwingen die beiden zu diversen Umwegen und letztlich kommt es aufgrund dummer Zufälle gar soweit, dass die Freunde von zwei Killern verfolgt werden.

Der US-amerikanische Regisseur James Fargo feierte die größten Erfolge seiner an Höhepunkten nicht allzu reichen Karriere in den 70er Jahren, als er die Clint Eastwood-Streifen DER UNERBITTLICHE (1976) und DER MANN AUS SAN FERNANDO (1978) sowie den Abenteuerfilm DER HERR DER KARAWANE (1978) drehte. Danach verschlug es ihn vornehmlich in den TV-Bereich, wo er diverse Serienfolgen inszenierte. Ende der 90er Jahre zog er sich dann aus dem aktiven Geschäft zurück, nur um dann im Jahre 2010 wiederaufzutauchen und der Welt einen mehr als überflüssigen Film zu schenken.

Steele: Atmen Sie tief ein, Gentlemen, und lassen Sie Ihre Eier das Reden übernehmen.

Zu diesem Zweck ließ Fargo sich von den Herren Mike Anthony Jones und Robert Vozza ein Drehbuch basteln. Diesem merkt man augenblicklich an, dass keiner der beiden Autoren jemals etwas mit Drehbüchern oder Spielfilmen zu tun hatte, handelt es sich doch um eine bloße Aneinanderreihung vermeintlich lustiger oder unterhaltsamer Geschehnisse. Das Bindeglied zwischen diesen mal albern-komödiantischen, mal Biker-romantischen Elementen sind die Hauptrollen Mike und Alex, denen auf einem Motorradausflug allerlei Skurriles widerfährt. Dieses Konzept langweilt bereits nach wenigen Minuten sehr und wächst sich im Verlaufe des Films zu einer immer zusammenhangloseren Gurkerei aus. Es sind schlicht viel zu viele einzelne Ideen und Handlungsfäden, die hier nach Gutdünken zusammengeschustert werden, als dass ein unterhaltsames Gesamtwerk entstehen könnte. Dass Fargo dann auch noch auf mittlerem TV-Niveau inszeniert (hier schlägt seine Vergangenheit als Fernsehregisseur vollends durch) raubt dem ohnehin lahmen Film dann sämtlichen Drive. Mit Casper Van Dien und Patrick Muldoon gibt es zwei Hauptcharaktere aus Paul Verhoevens STARSHIP TROOPERS (1997) zu sehen, die sich hier als Motorradrebellen redlich mühen. Leider sind ihre Rollen viel zu dümmlich geschrieben, als das schauspielerisches Talent da noch irgendwas herausreißen könnte. Vollzeitbösewicht William Forsynthe versackt als Jack Steele dann vollends, ebenso wie Kurz Andon als Klischee-Politiker Clayton.

Mädel: Weißt du, Alex, als ich heute mit dir mitgefahren bin, da habe ich bemerkt, dass die Vibration deines Motorrads was ganz Besonderes in mir auslöst.

Das alles versucht der Streifen dann mit dem Flair von Rocker- und Rebellentum zu retten, doch auch der Ansatz ist zum Scheitern verurteilt. Schon nach 10 Minuten wird Hauptrolle Mike bei einer nebenbei ausgeführten Lebensrettung als Verbindungsmitglied geoutet, was so gar nicht mit dem Image des Outlaws korrelieren möchte. Von der Atmosphäre des 60er-Rockerfilms ist Fargos Streifen – trotz der teilweise ähnlich löchrigen Geschichten – also meilenweit entfernt und davon, ein guter Film zu sein, noch sehr viel weiter. Vielleicht sind ja die dokumentarischen Aufnahmen des Bikertreffens in Sturgis, die den Abspann hinterlegen zumindest dazu angetan, den ein oder anderen Motorradfahrer zu unterhalten; alle anderen sollte um die Gurke lieber einen großen Bogen machen.

Völlig belanglose Biker-Komödie, die sowohl in Sachen Schauspiel als auch Inszenierung und Drehbuch gänzlich versagt. Im Lichte dieses Films wirkt tatsächlich jede noch so schlimme Rockergurke aus der 60ern wie ein filmisches Feuerwerk; und das will schon was heißen.

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