SUPERSHARK

supershark

Supershark
Super Shark | USA | 2011
IMDb, OFDb, Schnittberichte

Durch einen Unfall auf einer Bohrinsel wird ein riesiger prähistorischer Hai aus seinem Schlaf gerissen. Da das urzeitliche Riesenwesen neben der Bohrinsel auch zahlreichen unschuldigen Menschen an den Kragen will, taucht kurze Zeit später die Meeresbiologin Kat Carmichael (Sarah Lieving) in der Gegend auf, um nach dem Rechten zu sehen. Unterstützt von Skipper Chuck (Tim Abell) kommt sie schnell dahinter, dass die skrupellose Ölfirma Schuld an dem Schlamassel ist.

supershark_1

Fred Olen Ray, einer der ganz großen im amerikanischen B-Trash-Bereich, hat sein filmisches Hauptaugenmerk in den letzten Jahren eigentlich auf Softerotik-Produktionen, die dann per Video-On-Demand oder manchmal auch im Nachtprogramm zu betrachten sind, gerichtet. Aber wenn dieser Herr sieht, dass der geschätzte Kollege Roger Corman mit Filmen wie DINOCROC (2004) und DINOSHARK (2010) richtig Asche macht und ganz nebenbei dem billigen Tierhorror zu einer Renaissance verhilft, dann ist es nur logisch, dass sich Ray auch ein Stück von diesem Kuchen schnappen möchte.
Dazu muss man dann natürlich auch noch ein Drehbuch schreiben, aber das lässt sich in Anbetracht der Vielzahl an ähnlich gelagerten Produktionen in der jüngeren Vergangenheit auch einfach aus Versatzstücken zusammensetzen. Ein wenig vorgeschobene Gesellschaftskritik per schurkischem Ölunternehmen, ein abgehalfterter Skipper, eine moralisch unerschütterliche Forscherin, all das sind Elemente, die selbst nur äußerst rudimentär kundige Zuschauer in- und auswendig kennen. Nichts also, was zu überfordern vermag.

Mädel: Seid er und du … seid ihr …?
Freundin: Nein, nein, wir sind nicht zusammen!
Mädel: Gut! Er’s mein Typ!
Freundin: Jeder ist dein Typ …
Mädel: Hm … ja …

Richtig kurios wird es dann, wenn manche Handlungsstränge einfach mitten im Film enden. Die drei Jugendlichen, die wenn schon keine spannende Handlung, dann doch wenigstens nackte Tatsachen versprechen, sterben nach 30 Minuten innhalb weniger Sekunden einfach weg. So kann man ein Drehbuch auch vor zu viel Komplexität bewahren. Die verbleibende Geschichte ist dann so flach, dass man den Geschehnissen selbst im Vollsuff folgen kann. Macht aber auch nichts, denn derlei Filme ziehen ihren Unterhaltungswert ohnehin eher aus ihrer Mixtur aus billigen Effekten und nackten Tatsachen.
Letztere sucht man hier übrigens vergebens, denn obwohl Schmutzfink Ray hier sogar einen Bikini-Contest inszeniert – der im übrigen von Soul-Legende Jimmie Walker im knallbunten Plastikkostüm moderiert wird – gibt es stets nur (wenn auch minimal) bekleidete Damen zu sehen. Also muss die Abteilung Effekte diese Manko aufwiegen, was dann allerdings nur sehr punktuell gelingt. Die obligaten CGI-Grausamkeiten spotten nämlich jeder Beschreibung und sind selbst im überschaubaren Genre-Ranking ganz weit unten anzusiedeln. Einzig einzelne Ideen wie der laufende Panzer oder der übers Land spazierende Pixel-Hai können kurzfristig unterhalten.

Chuck: Hey Captain, was ist das da?
Captain: Ein spezieller Panzer, entwickelt für die Bergregionen in Afghanistan. Und er läuft praktisch durch die feindliche Wüste, wie ein gepanzertes Kamel.
Kat: Ein Panzer der läuft?
Captain: Ein laufender Panzer für einen laufenden Hai!

Der Riege an Darstellern sollte man dann bei derlei Filmen in der Regel auch keine großen Leistungen zutrauen; und auch hier tritt SUPERSHARK nicht an, das Weltbild seiner Betrachter zu erschüttern. Tim Abell mimt ebenso kantenlos und langweilig vor sich hin, wie Hauptrolle Sarah Lieving, die sich als erste meeresbiologische Amtshandlung erst einmal oben rum freimacht. Jimmie Walker stellt zumindest einen kuriosen Cameo dar, während John Schneider – der wohl bekannteste Darsteller im Cast – einen derart überzeichneten Bösewicht mimt, dass einem wirklich Angst und Bange wird.
Alles in allem also ein weiteres Stück moderner Tierhorror-Trash, das sicherlich auch wieder seine Zuschauer finden wird. Und aufgrund der Tatsache, dass er noch ein Stück dilettantischer ist, als die ohnehin meist sehr mageren Genrekollegen, hat der Film sogar ein eigenes Merkmal; das einzige wohlgemerkt.

supershark_2

Selbst für Genreverhältnisse echt derber Trash, der wirklich nur Freunden des Genres angeraten werden kann. Aber wer auf so etwas steht, der bekommt hier wirklich die volle Breitseite ab.

Published by


Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..