KOMMISSAR X – DREI GELBE KATZEN

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Kommissar X – Drei gelbe Katzen
Kommissar X – Drei gelbe Katzen | Deutschland/Frankreich/Italien/Österreich | 1966
IMDb, OFDb, Schnittberichte

Babs Lincoln (Ann Smyrner), die Tochter des reichen Amerikaners Jefferson Lincoln, wird auf Ceylon, dem heutigen Sri Lanka, von den „gelben Katzen“ entführt. Diese Verbrecherbande möchte so eine Millionen Dollar erpressen, doch die Anwesenheit von Jo Walker (Tony Kendall) und Captain Tom Rowland (Brad Harris) macht den Halunken einen Strich durch die Rechnung.

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Nur ein paar Monate nach dem Erstling KOMMISSAR X – JAGD AUF UNBEKANNT (1965) brachte der Produzent Theo Maria Werner auch schon den zweiten Teil der Agenten-Reihe ins Kino. Der Vorgänger hatte die äußerst beliebte Groschenroman-Reihe erfolgreich und rentabel auf die Leinwand transportiert und so den Weg für sechs weitere Filme geebnet, die in den nächsten Jahres bis 1971 folgen sollten.
Gianfranco Parolini, der dem ersten Teil seine flotte Inszenierung verpasst hatte, machte nun Platz für Rudolf Zehetgruber, der auch das Drehbuch verfasste und über weite Teile des Films ebenfalls die Fähigkeit unter Beweis stellt, kurzweilige Unterhaltung zu schaffen. Werner gefiel Zehetgrubers Arbeit wohl ebenfalls, so dass dieser – der in einer kleinen Nebenrolle auch in Film zu entdecken ist – dann ein Jahr später bei KOMMISSAR X – DREI GRÜNE HUNDE, dem vierten Teil der Reihe, wiederum auf dem Regiestuhl Platz nehmen durfte.

Von Gangstern gefürchtet, von den Frauen geliebt: KOMMISSAR X in neuen tollkühnen Abenteuern! (Deutscher Werberatschlag)

Natürlich sind Tony Kendall und Brad Harris wieder mit von der Partie und spulen ihr Programm ebenso routiniert wie gekonnt ab. Wenn Kendall als Kommissar X als erste Amtshandlung vor der Kamera erst einmal zwei Stewardessen mit Küssen eindeckt, dann weiß man gleich, wohin der Weg geht. Die Damenwelt wird dabei von der Dänin Ann Smyrner als Millionärtochter Babs Lincoln und der 21-jährigen Michèle Mahaut – Tochter einer Vietnamesin und eines Franzosen – als lasziven Hotelangestellten verkörpert. Beide agieren dabei Serien-typischen irgendwo zwischen naiven Mädchen und gekonnten Verführerinnen, und erhalten so nur wenig Chancen, wirkliches schauspielerisches Können zu demonstrieren. Das liegt aber auch gar nicht im Interesse der Produktion, denn hier ist jedem Charakter ein klarer Stereotyp zugewiesen. Deshalb muss es neben Strahlemännern und hübschen Mädels natürlich auf finstere Schurken geben. Die beiden exponiertesten Rollen stellen dabei der vom Bodybuilder und Sandalenfilmheld Dan Vadis gespielte Karatemeister King, sowie der von Siegfried Rauch (der übrigens seit 1999 als Kapitän des Traumschiffs tätig ist) gemimte Sprengmeister Nitro dar. Beide erreichen ein in Anbetracht des Genres ordentliches Niveau, und bleiben so im Gedächtnis.

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Leider geht dem Drehbuch in der Mitte des Films ein wenig die Luft aus, was sich dann in 20-30 etwas trägeren Minuten widerspiegelt, aber zum Ende hin ist das dann alles vergessen, wenn Infizierte in unterirdischen Bunkern und Karatekämpfe in alten Tempeln für offene Münder sorgen. Gerade die Infizierten betonen übrigens noch einmal, dass dieser Film ein wenig härter ausfällt als sein Vorgänger. So wurde dann die deutsche Kinofassung sogar etwas zurecht gestutzt, um die gewünschte Freigabe zu erreichen. Da alle ausländischen Fassungen vom deutschen Master genommen wurden, stellt die österreichische Kinofassung bis heute die einzig ungeschnittene Fassung dar.

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In allen Fassung enthalten sind aber die teilsweise famosen Action-Sequenzen. Vor allem, wenn Brad Harris und Dan Vadis sich gegenseitig über die Dächer jagen, und dabei teilweise halsbrecherische Stunts zeigen, dann muss man tatsächlich seinen Hut ziehen. Die Umgebung wird immer wieder schön eingefangen, so dass sich die Dreharbeiten auf Sri Lanka wirklich bezahlt gemacht haben; wie diverse Zeitzeugnisse angeben, waren diese nämlich von mancher Krankheit und anderen Gefahren begleitet.
Insgesamt stellt der zweite Teil der Reihe also eine flotte Fortsetzung dar, die wiederum mit einer Vielzahl an dummen Sprüchen und massig unkomplizierter Action unterhalten kann. Der starke Anfang und das gelungene Ende machen dann die leichten Schwächen im Mittelteil schnell vergessen und sorgen so dafür, dass man auch das zweiten Leinwand-Abenteuer von Kommissar X vorbehaltlos empfehlen kann.

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Flotte Unterhaltung im Indischen Ozean bietet dieser zweite Teil der KX-Filme. Leichte Schwächen beim Spannungsbogen können die gute Unterhaltung kaum trüben, die witzige Dialoge und gut inszenierte Action zu schaffen vermögen.

3 Antworten zu “KOMMISSAR X – DREI GELBE KATZEN

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