Originaltitel: The Devil’s Rejects
Alternativtitel: TDR
Herstellungsland: Deutschland/USA
Erscheinungsjahr: 2005
Regie: Rob Zombie
Drehbuch: Rob Zombie
Darsteller: Sid Haig, Bill Moseley, Sheri Moon Zombie, William Forsythe, Ken Foree, Matthew McGrory, Leslie Easterbrook, Priscilla Barnes, Diamond Dallas Page, Danny Trejo
Laufzeit: ca. 107 Min.
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IMDb, OFDb, Schnittbericht
Inhalt:
Sheriff John Wydell (William Forsythe) hat nur ein Ziel: Die mordende Familie Firefly, die unter anderem für den Tod seines Bruders verantwortlich ist, endlich zur Strecke zu bringen. Doch als er mit einer Sondereinheit das Haus der Familie stürmt, können sie nur Mother Firefly (Leslie Easterbrook) festnehmen. Baby (Sheri Moon Zombie) und Otis (Bill Moseley) können fliehen und treffen sich mit dem Clown Captain Spaulding (Sid Haig), um fortan mordend durch das Land zu ziehen.
Meinung:
2003 begann der Musiker und Horror-Fachmann Rob Zombie seine Filmkarriere mit seinem Horror-Potpourri „Haus der 1000 Leichen“. Die dabei geschaffene Horror-Familie eroberte die Herzen tausender Fans im Sturme, so dass es nur eine Frage der Zeit war, bis dem geneigten Fan die neuen Abenteuer der Sippe präsentiert würden. Zwei Jahre später folgte dann die Fortsetzung, die zwar den Stil des Vorgängers fortführt, aber auch ein paar ganz grundlegende Änderungen vornimmt.
Zunächst einmal wechselt Zombie vom Grundgerüst eines Slasher-Films zu dem eines Road-Movies. Diese Entscheidung tut der Geschichte sehr gut, da sie von vorherein ausschließt, dass es zu einer langweiligen Wiederholung des bereits Bekannten kommt. Dieses Grundschema erweitert Zombie dann in seiner typischen Art um verschiedene Versatzstücke anderer Genres. Eine ordentliche Portion Terror fällt einem sofort auf und erinnert dann stark an „Natural Born Killers“ und auch ansonsten gibt es wieder allerlei Anspielungen auf andere Filme. Auch wirkt der Film wieder an einigen Stellen sehr hart und ungeschliffen, was dem düstern, schmutzigen Grundton allerdings zu Gute kommt.
Ein zentrales Merkmal des Streifens ist das gänzliche Fehlen von positiven Hauptcharakteren. Gab es bei „Haus der 1000 Leichen“ noch eine Truppe Teenies, die zwar dumm, aber zumindest naiv-unschuldig, und somit die Vertreter des Guten waren, fehlt diese Besetzung in „The Devil’s Rejects“ völlig. Zwar kommen einige positive Nebenrollen vor, der Kern des Casts – die Familie Firefly plus Sheriff Wydell – ist allerdings böse und unberechenbar. Das bringt den Zuschauer in die unangenehme Situation, seine Sympathien nur sehr vorsichtig verteilen zu können, doch Zombie zwingt den Betrachter dazu, die mordende Familie zu mögen und ihr die Daumen zu drücken. Eine großartige Idee, die den Film maßgeblich prägt.
Wie schon im ersten Teil, wird die böse Grundstimmung des Films mit ein paar brutalen Effekten angereichert, meistens bleibt es aber bei Filmblut, größere Effektarbeiten bleiben aus. Dafür liegt wieder umso mehr Augenmerk auf der Musik. Auch hier hat Zombie es sich mal wieder nicht nehmen lassen, seien ganzes Wissen über Rock, Country und Blues darzubieten, um dem Film einen unsterblichen Soundtrack zu verpassen. Das Ganze gipfelt dann in Lynard Skynards „Free Byrd“, zu dem die Fireflys in den epischen Freitod gehen.
Erwähnenswert ist übrigens auch die hohe Qualität des Casts, der neben den wieder einmal großartig besetzten Hauptrollen, auch in kleineren Rollen einige Überraschungen bereit hält. So mimt „Zombie“-Veteran Ken Foree hier einen schmierigen Bordellbesitzer und „Hügel der blutigen Augen“-Legende Michael Berryman lässt sich an dessen Seite auch kurz blicken. Zu allem Überfluss mischen auch noch Danny Trejo und Diamond Dalles Page als Kopfgeldjäger mit. Wenn das mal kein Stelldichein ist.
So schafft es Rob Zombie auch in der Fortsetzung wieder einen wilden Genre-Mix auf der Basis eines Road-Movies zu schaffen, der großartig unterhält und Charaktere für die Ewigkeit schafft. Da ist es fast schon schade, dass die Fireflys hier ihr Leben lassen.
Fazit
Großartiges Terror-Road-Movie, mit tollen Bilder und grandioser Musik.
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