EVENT HORIZON – AM RANDE DES UNIVERSUMS

Event Horizon – Am Rande des Universums
Event Horizon | Großbritannien/USA | 1997 | IMDb, OFDb, Schnittberichte

In der nicht mehr allzu fernen Zukunft des Jahres 2047 ist ein Bergungsraumschiff auf dem Weg in Richtung Neptun, um dort die wiederentdeckte „Event Horizon“, eines der größten Forschungsschiffe aller Zeiten, zu untersuchen und gegebenenfalls zu bergen. Als die Crew inklusive dem Wissenschaftler Dr. Weir dort ankommt, muss sie allerdings feststellen, dass das Schiff scheinbar verlassen ist.

Wäre es vor der Jahrtausendwende schon übliche gewesen Computerspiele unter ihrem Titel zu verfilmen (WING COMMANDER in diesem Falle einmal missachtet), so hätte dieser Film wohl den traditionsreichen Namen Doom verdient gehabt. Denn die Geschichte von einer Raumstation, auf der zufällig ein Tor zur Hölle geöffnet wird, ist weiß Gott nicht neu. Im Gegensatz zu vielen anderen Spieleverfilmungen schafft es Paul W. S. Andersons Werk aber, das Grundgerüst durch leichte Abwandlungen gut für die Leinwand nutzbar zu machen. Der Kniff, die Crew als unbewaffnete Bergungstruppe denn als schwer bewaffnete Kampfeinheit anzulegen, ist einer der wesentlichen Faktoren, die im Verlaufe des Films für Spannung sorgen. Auch wenn diese Idee – welche bereits knapp 20 Jahre zuvor bei ALIEN – DAS UNHEIMLICHE WESEN AUS EINER FREMDEN WELT Verwendung fand – ebenfalls nicht neu ist.
Auch die verhältnismäßige Handlungsarmut weiß Anderson durch immer wieder gut eingebaute Versatzstücke des Horrorgenres zu kaschieren. Der Film ist eine Ansammlung verschiedenster (bekannter) Schockmomente, die jedoch allesamt sehr gut funktionieren. Was hingegen weniger funktioniert sind die mittlerweile teilweise stark angestaubten CGI-Effekte. Die Außenaufnahmen der Raumschiffe sowie einige andere Kleinigkeiten sind zwar noch im Rahmen des Erträglichen, wenn dann aber der Kern sein Tor öffnet und die Flüssigkeit herumfliegt, läuft es einem kalt den Rücken herunter. Hier zeigt sich deutlich, dass der gerade einmal 13 Jahre alte Film keineswegs eine Big-Budget-Produktion war. Umso erstaunlicher, dass Laurence Fishburne als stereotyper Captain eine Truppe von Darstellern anführt, die ihre Rolle ernst nehmen und durchweg überzeugen können.

Miller: Suchen sie ihr Zeug zusammen und wandern Sie auf die Clark, sonst müssen Sie am Ende noch nach Hause laufen!
Dr. Weir: Ich bin zu Hause!

Auch wenn die Gewalt meist zu Gunsten des Nervenkitzels hinten anstehen muss, hat der Film doch einige Momente, in denen er mit guten und brutalen Effekten zu überzeugen weiß. Manch einer wird sich in diesem Zusammenhang wundern, dass insbesondere die kurzen Impressionen der Hölle, welche äußerst originell und hart daherkommen nicht ausführlicher gezeigt werden (insbesondere angesichts der Tatsache, dass sie sehr aufwendig produziert sind). Die Begründung: Eigentlich war der Film knapp 40 Minuten länger und enthielt deutlich mehr dieser blutigen Szenen, wurde dann jedoch um in den USA das R-Rating zu bekommen deutlich zurechtgestutzt. Da es 1997 noch nicht üblich war, während der Produktion schon Bonusmaterial für die DVD zu sammeln, wurden die meisten dieser Szenen einfach vernichtet.

Alles in allem ein sehr spannender und atmosphärischer Sci-Fi-Horror, der mit sehr guten Schockmomenten und manch blutiger Tatsache zu überzeugen weiß.

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